World Rowing Coastal Championchips in Oeiras Portugal

Vom 27.09. – 04.10. haben 10 Sportler vom Ruderklub Flensburg an der Coastal-Weltmeisterschaft in Oeiras, Portugal teilgenommen. Oeiras liegt direkt vor den Toren von Lissabon. Der Wettkampf wurde auf dem Atlantik ausgetragen.

Um einen Bootstransport mussten wir uns nicht kümmern. Wir haben uns vor Ort die Boote von Filippi und Skulls von Concept 2 gemietet.

Unsere Sportler haben wir in den folgenden Bootsklassen gemeldet: CW4x+, CM4x+ und CM2x aber dazu später mehr.

Nach einer entspannten Anreise mit dem Flugzeug von Hamburg über Amsterdam nach Lissabon sind wir am Dienstag als erstes mit der Akkreditierung beschäftigt gewesen. Hier wurden von allen Sportlern Ausweise, PCR-Tests und ein Aufenthaltsfragebogen kontrolliert. Somit hatten wir die erste Hürde gemeistert und durften mit unserem Akkreditierungsbändchen auf das Veranstaltungsgelände.

Dienstag und Mittwoch stand für alle erstmal ein freies Training an. Erste Erfahrung im Coastal Rowing konnten wir schon auf den Regatten in Bremerhaven und Flensburg sowie mit den Coastal Booten aus unserem Bootspark sammeln und man sollte meinen, dass wir in Flensburg schon etwas Erfahrung mit Wind und Wellen haben. Angekommen am Filippizelt haben wir uns am Dienstagnachmittag mit unseren Booten für die kommenden Aufgaben beschäftigt, Skulls eingestellt und sind dann in die erste Trainingseinheit gestartet.

So entstand die erste spannende Bilderreihe. Unsere Männer unterstützen grade unsere Frauen beim Ablegen am Strand und machen Bekanntschaft mit den ersten Atlantikwellen….

Kim ist schon mal im Bug eingestiegen weil das Wasser so tief wurde und sie nicht so nass werden wollte….

Die Welle hat sich nicht so richtig angemeldet und war einfach so da…

Coastal Rowing hat unweigerlich was mit Nasswerden zu tun.

Aus der Bilderreihe geht sehr gut hervor, dass wir doch noch andere Bedingungen in Flensburg zum Rudern haben. Brandungswellen sind uns bisher in der Größe nicht bekannt gewesen. Gut, dass wir die ganze Woche angenehme Temperaturen von 22-25 °C hatten und auch das Wasser noch angenehm warm war.

Die erste Trainingsrunde auf dem Wasser hatte es dann gleich in sich. Der Atlantik hatte für uns nicht nur eine hohe Brandungswelle parat, sondern auf dem offenen Wasser stand eine Welle von ca. 2m. Anders als in Flensburg haben die Wellen in Portugal aber einen Abstand von ca. 12-15 sec. und waren damit ohne Probleme mit den Coastal Booten ruderbar. Im Bug fühlte es sich aber schon an wie im Schleudergang. Letztendlich sind in der ersten Runde glücklicherweise alle wieder heil am Strand angekommen.

Das Format der Regatta, über die Strecke von 4 km, war an den Trainingstagen noch nicht vollständig klar. Aus den Vorinformationen wussten wir, dass der Veranstalter gern einen Strandstart und ein Strandziel ausrichten wollte.

So haben sich beide Vierer dazu entschieden, den Start und das Ziel am Strand etwas zu üben. Die Damen sind als erstes gestartet und haben es erneut gut durch die Brandung auf den Atlantik gemeistert. Beim Anlegen wurden sie allerdings ungünstig von einer Welle erwischt. Das Boot hat sich parallel zur Welle gedreht und die Mannschaft wurde beim Aussteigen einmal mit dem Boot durchgekentert. Die Bedingungen in der Brandung hatten sich zu dem Zeitpunkt noch weiter verschlechtert, was einfach hieß, dass noch höhere Wellen in der Brandung ankamen. Nach einem kurzen Schockmoment mit einigen Schrammen (Lea hatte den Ausleger im Rücken, Anja das Boot auf dem Oberschenkel und Kim den Ausleger am Kopf) konnte Lukas alle drei beim Regattaarzt einsammeln und mit nach Hause nehmen. Aus Sicherheitsgründen wurde anschließend auch das komplette Training von allen Crews gestrichen. Die Wellen in der Brandung waren einfach zu groß geworden.

Der Rest des Tages wurde also in der Brandung mit dem Kampf gegen die Naturgewalten verbracht.

Der zweite Trainingstag verlief gegenüber dem ersten unspektakulär. Einzig die hohen Wellen führten dazu, dass wir noch eine Umbesetzung in dem Frauenboot vorgenommen haben. Kim war nicht seefest genug, um sicher den Bugplatz zu besetzen und wurde auf Platz 3 mit Lea getauscht.

CM4x+ (Coastal Männer Vierer mit Steuermann/frau)

Der Männervierer hatte die folgende Besetzung (vom Bug aus):

  • Lukas Fehre
  • Gunnar Kock
  • Simon Kersten
  • Niklas Meyer
  • Kim Gaude (Steuerfrau)

Im gesamten Feld der CM4x+ waren 47 Boote gemeldet. Nach einem spannenden Vorlauf mit richtig Action an der ersten Boje (Crash mit einem Skullbruch in dem Irischen Boot verursacht durch eine Kollision mit unserem Bug) waren unsere Männer direkt für das B-Finale qualifiziert. Im B-Finale erruderten sie den 12ten Platz vor dem 2ten deutschen Boot aus Hamburg. Insgesamt sind die Männer somit 32. Boot von 47 geworden.

CW4x+ (Coastal Frauen Vierer mit Steuermann/frau) von dem Bug aus:

Der Frauenvierer hatte die folgende Besetzung (vom Bug aus):

  • Lea Michel
  • Levke Schacht
  • Kim Sarah Gaude
  • Anja Nordmann
  • Niklas Meyer (Steuermann)

Im gesamten Feld der CW4x+ waren 35 Boote gemeldet. Nach einem spannenden Vorlauf mit richtig Action (einem Penalty von 60sec wegen Frühstarten) konnten sich die Frauen direkt für das B-Finale qualifizieren. Im B-Finale erruderten sie den 4ten Platz. Insgesamt sind unsere Frauen somit 24. Boot von 35 geworden.

CM2x (Coastal Männer Zweier)

Der Männerzweier hatte die folgende Besetzung (vom Bug aus):

  • Lewin Weychardt
  • Joost Dobroszczyk

Im gesamten Feld der CM2x waren 71 Boote gemeldet. Nach einem spannenden Vorlauf mit richtig Spannung (die erste Wendeboje war bei starker Strömung nicht einfach von einem ungesteuerten Boot anzufahren) konnte sich unser 2x ein Platz im B-Finale sichern. Im B-Finale erruderten sie einen starken 8ten Platz. Insgesamt ist unser Männerzweier somit 28. Boot von 71 geworden.

Insgesamt können wir auf eine abwechslungsreiche, anstrengende, aber auch sehr erfolgreiche Woche in Portugal zurückblicken. Wir haben viel von der Tour mitgenommen und werde das Coastal Rudern in Flensburg mit unseren Erfahrungen bereichern können. Ein Vergleich zu unserer Regatta in Flensburg, bezogen auf die Organisation und Durchführung ist an dieser Stelle auch möglich. Mit der Coastal-Regatta in Flensburg sind wir schon sehr dicht an internationalem Niveau. Besonders die Buzzer beim Sprint wie auch unser attraktiver Rundkurs kann sich mit der internationalen Regatta messen lassen. Die Wasserbedingungen in Flensburg sind nicht ganz mit dem Atlantik zu vergleichen aber bei Ostwind und entsprechender Welle sind wir gut aufgehoben mit unserer Coastal-Regatta.

An dieser Stelle nochmal vielen Dank an unsere Unterstützer. Unser Altherrenverband hat unsere Juniorensportler Kim, Lea, Lewin und Joost unterstützt. Weiter haben wir von den Firmen Balzersen und der FFG eine Unterstützung für die WM Teilnahme erhalten. Vielen Dank dafür!